Die „Bräute“ haben den Vertrag unterzeichnet – Zustimmung aus Erfurt erwartet

Schon seit einigen Jahren sind die Gemeinden Judenbach, Neuhaus-Schierschnitz und Föritz an der Planung einer Großgemeinde. Im vergangenen Jahr nahm das ganze Projekt Gestalt an. Bei Beschlüssen, sich zu vereinigen, hatten die Ratsgremien der drei Gemeinden im Spätherbst 2015 ihre Zustimmungen gefestigt. Die neue Großgemeinde, die nach Willen der drei „Bräute“ den Namen Föritztal bekommen soll, wird dann Rechtsnachfolger der bisherigen selbständigen Gemeinden. Nach Bekunden der drei Gemeinderäte sollen die bisherigen Angestellten von der Großgemeinde übernommen werden.

Vor einigen Tagen setzten die Bürgermeister von Neuhaus-Schierschnitz Andreas Meusel, von Judenbach Albrecht Morgenroth sowie von Föritz Roland Rosenbauer ihre Unterschrift und das Dienstsiegel unter den Fusionsvertrag. Die Unterzeichnung fand im Rathaus von Neuhaus-Schierschnitz statt. Hier wird auch der Sitz der neuen Großgemeinde sein. Bürgermeister von Föritztal ist dann Andreas Meusel.

Wenn die neue Großgemeinde Föritztal am 1. Januar 2018 ihre Arbeit aufnimmt, wird sich das Gemeindegebiet auf etwa 100 Quadratkilometer ausweiten. Föritztal wird dann über 8.800 Mitbürger haben. Alle drei Gemeinden verfügen über ein gut ausgebaute Infrastruktur mit großen Gewerbe- und Industrieansiedlungen somit auch über ausreichende und gute Arbeitsplätze.

Die Mitbürgerinnen und Mitbürger begrüßen fast ausnahmslos die Fusion der Gemeinden und sehen darin auch zahlreiche Vorteile. Einer Eingemeindung nach Sonneberg stehen die meisten ablehnend gegenüber. Die Struktur im Sonneberger Unterland ist eng vernetzt. „Die Fusion unterstützt das Ansinnen, den ländlichen Raum zu stärken und in seiner Strukturbildung zu unterstützen“, so Bürgermeister Andreas Meusel. Auch der Bürgermeister von Judenbach, Albrecht Morgenroth, für den die Gebietsreform in Judenbach schon seit 1990 immer eine mehr oder minder große Herzensangelegenheit war, zeigt sich erfreut: „Dass wir nun endlich so weit sind, ist einfach der richtige Schritt für unsere Gemeinden. Gtefestigt wird diese Entscheidung auch dadurch, dass alle Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Fusion stehen“, betont Morgenroth. Die beiden Bürgermeister zeigten sich optimistisch, dass der Landtag der freiwilligen Fusion des Dreigespanns zustimmen und die kommunale Selbstverwaltung der Gemeinden achten wird. Übrigens: Roland Rosenbauer aus Föritz gab der Fusion seine Stimme nicht – als ei9nzige Gegenstimme im Föritzer Gemeinderat.

Andreas Meusel und sein (Noch-)Amtskollege aus Judenbach sprachen sich gegen den Vorwurf einer Kragengemeinde strikt aus. Dieser Begriff war im Zusammenhang   mit Föritztal und Sonneberg mehrfach aufgetaucht. Sie sehen Föritztal keineswegs als Kragengemeinde, das ein Thüringer Gebiet von einem anderen abschneidet. „Hinter uns liegt Bayern, wir haben gar keine andere Möglichkeit, wenn wir eine ländliche Gemeinde bleiben wollen“, erklärten Morgenroth und Meusel bestimmt. „Wir waren vorher die Nachbarn von Sonneberg und bleiben es und, wir legen nach wie vor Wert auf eine gute Nachbarschaft, auch in die Richtung Oberfranken und Kronacher Land sollen die gute Beziehungen weiter bestehen bleiben“, so der Neuhaus-Schierschnitzer Bürgermeister Andreas Meusel. che